Sonntag, 16. September 2012
Große Freiheit Nr. 7 (1943)
Der Film Große Freiheit Nr. 7 wurde während des Zweiten Weltkriegs von Mai bis November 1943 im Deutschen Reich und dem damaligen Protektorat Böhmen und Mähren von Helmut Käutner gedreht. Es ist der erste Agfa-Farbfilm der Terra Film. Er durfte nach der Zensur vom Dezember 1944 in Deutschland nicht gezeigt werden und wurde erst 1945 von den Alliierten freigegeben. Er gehört zu den Terra-Film-Filmklassikern mit vielen seinerzeit bekannten Liedern.
Inhalt: Der in die Jahre gekommene Hannes Kröger verdient sich seinen Unterhalt als Anreißer, Sänger und Musiker im Hippodrom, das von seiner Geliebten Anita geleitet wird. Es liegt in der Straße Große Freiheit, einer Nebenstraße der Reeperbahn im Rotlichtviertel von St. Pauli. Am Sterbebett seines Bruders, mit dem er sich zerstritten hat, bittet dieser, dass Hannes sich um dessen Geliebte kümmert, die dieser vor einiger Zeit sitzengelassen hat...
Stab:
Regie Helmut Käutner
Drehbuch Helmut Käutner
Richard Nicolas
Produktion Hans Tost
Musik Werner Eisbrenner
Kamera Werner Krien
Schnitt Anneliese Schönnenbeck
Besetzung:
Hans Albers: Hannes Kröger
Ilse Werner: Gisa Häuptlein
Hans Söhnker: Georg Willem
Hilde Hildebrand: Anita
Gustav Knuth: Fiete, Seemann
Günther Lüders: Jens, Seemann
Helmut Käutner: Karl, Seemann aus Köln
Ethel Reschke: ein "Mädchen für Geld"
Ursprünglich war der Film vom Propagandaministerium als Würdigung der deutschen Handelsmarine eingeplant und genehmigt worden. Der Film durfte nach seiner Fertigstellung in Deutschland nicht gezeigt werden. Es wurde bemängelt, dass der Film keine „deutschen Seehelden“ zeige. Goebbels vermutete Hintergedanken bei Käutner, der schon mehrere Konflikte mit den NS-Machthabern gehabt hatte, wegen des Titels Große Freiheit. Der Film wurde in Große Freiheit Nr. 7 umbenannt. Seine Akteure (betrunken, rauchend, sich prügelnd, mit außerehelichen Liebesverhältnissen) entsprachen nicht dem offiziellen Idealbild von deutschen Frauen und Seeleuten. Goebbels hatte zuvor schon durchgesetzt, dass die Hauptfigur Hannes und nicht Johnny heißen soll. Er fand auch, der Film sei zu schwermütig, unterstrichen durch die Musik, wie z. B. Beim ersten Mal, da tut's noch weh oder könne gar politische Anspielungen enthalten, wie z. B. in La Paloma …einmal wird es vorbei sein…(!) Um weitere Einflüsse der Nationalsozialisten zu vermeiden, aber auch auf Grund der zunehmenden Bombenangriffe wurden die Filmaufnahmen nach Prag verlegt. Lediglich die Barkassenfahrt von Gisa und Hannes wurde in Hamburg aufgenommen. Dabei wurden die im Hamburger Hafen liegenden Kriegsschiffe, die der Regisseur nicht zeigen wollte, mit Tarnnetzen bedeckt.
Fast alle Schlager und Chansons dieses Films wurden weltberühmt, nämlich: Auf der Reeperbahn nachts um halb Eins, La Paloma (mit neuer Textfassung von Helmut Käutner) und Beim ersten Mal, da tut's noch weh, (| da meint man noch, | dass man es nie verwinden kann. | Doch mit der Zeit, so peu à peu, | gewöhnt man sich daran.)
http://depositfiles.com/files/i2i238kcd
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