Samstag, 22. September 2012
Die große Liebe (1942)
Der attraktive Oberleutnant Paul Wendlandt ist als Jagdflieger in Nordafrika stationiert. Als Berichterstatter wird er für einen Tag nach Berlin abkommandiert. Dort erlebt er auf der Bühne des Varietés „Scala“ die populäre dänische Sängerin Hanna Holberg. Es ist für ihn Liebe auf den ersten Blick...
Altersfreigabe FSK 18
Stab:
Regie Rolf Hansen
Drehbuch Peter Groll, Rolf Hansen, nach einer Idee von Alexander Lernet-Holenia
Produktion Ufa, Herstellungsgruppe Walter Bolz
Musik Michael Jary
Kamera Franz Weihmayr, Gerhard Huttula (Special Effects)
Schnitt Anna Höllering
Besetzung:
Zarah Leander: Hanna Holberg
Viktor Staal; Paul Wendlandt
Grethe Weiser: Käthe, Hannas Zofe
Paul Hörbiger: Alexander Rudnitzky, Komponist
Wolfgang Preiss: Oberleutnant von Etzdorf
Hans Schwarz jr.: Alfred Vanloo, Artist
Leopold von Ledebur: Herr von Westphal
Julia Serda: Jenny von Westphal
Victor Janson: Mocelli, Theaterdirektor
Agnes Windeck: Hannas Mutter
Paul Bildt: Oberkellner
Erich Dunskus: Mann mit Staffelhund
Olga Engl: Alte Dame im Mietshaus
Karl Etlinger: Mann mit den Eintrittskarten
Ilse Fürstenberg: Luftschutzwartin
Grete Reinwald: Mutter im Luftschutzkeller
Ewald Wenck: Berliner Taxichauffeur
Just Scheu: Alfred Vanloos Bruder
Erna Sellmer: Kartenabreißerin
Musikeinlagen
Davon geht die Welt nicht unter
Blaue Husaren (Heut' kommen die blauen Husaren)
Ich weiß, es wird einmal ein Wunder gescheh'n
Mein Leben für die Liebe - Jawohl!
Alle Lieder wurden von Michael Jary komponiert, von Bruno Balz getextet und von Zarah Leander gesungen. „Davon geht die Welt nicht unter“ und „Ich weiß, es wird einmal ein Wunder gescheh'n“ wurden zwei der erfolgreichsten Schlager der NS-Zeit, die wegen ihres politischen Subtextes von der politischen Führung sehr geschätzt und gefördert wurden. Nach 1942, als die militärische Situation für das Deutsche Reich immer ungünstiger wurde, wurden sie zu einem Bestandteil der informellen Durchhaltepropaganda.
Die Innenaufnahmen für „Die große Liebe“ fanden vom 23. September 1941 bis Anfang Oktober 1941 im Tobis-Sascha-Atelier Wien-Rosenhügel und im Tonfilmstudio Carl Froelich in Berlin-Tempelhof statt. Die Außenaufnahmen wurden bis Mitte März 1942 in Berlin und in Rom gedreht. Bei der Zensurvorlage in der Filmprüfstelle am 10. Juni 1942 (Prüf-Nr. B. 57295) hatte der Film eine Länge von 2.738 Metern bzw. 100 Minuten und wurde als jugendfrei und feiertagsfrei eingestuft. Den Verleih übernahm die Ufa-eigene Deutsche Filmvertriebs GmbH (DFV). Am 18. April 1944 wurde er in einer Länge von 2.732 Metern der Filmprüfstelle erneut vorgelegt (B. 60163) und ebenso eingestuft wie bei der Erstvorlage.
Die Uraufführung fand am 12. Juni 1942 in Berlin statt: im Germania-Palast an der Frankfurter Allee und im Ufa-Palast am Zoo. „Die große Liebe“ wurde der kommerziell erfolgreichste Film der NS-Zeit. Er hatte 27 Millionen Zuschauer und spielte 8 Millionen Reichsmark ein. Die Herstellungskosten hatten 3 Millionen Reichsmark betragen. Die Filmprüfstelle verlieh ihm die Prädikate „Staatspolitisch wertvoll“, „Künstlerisch wertvoll“ und „Volkstümlich wertvoll“.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs stellte die Kontrollkommission der Alliierten Siegermächte die Aufführung des Films zunächst unter Verbot. Die Fassung der Uraufführung vom 12. Juni 1942 in Berlin hat eine Länge von 2738 Meter, entsprechend 100 Kinominuten (Wiedergabe über Video oder wie jetzt DVD ca. 97 Minuten). In der Bundesrepublik wurde ab 1963 eine Fassung aufgeführt, die allerdings um einige Szenen, die auf Kriegshandlungen hinweisen, gekürzt war.
1980 wurde der Film der FSK vorgelegt, da eine Veröffentlichung auf Video angestrebt wurde. Die FSK erteilte eine Freigabe ab 6 Jahren, mit folgender Schnittauflage: eine Kürzung (Lautsprecherdurchsage am Brandenburger-Tor: „Damit hat Moskau die Abmachung unseres Freundschaftpaktes nicht nur gebrochen, sondern in erbärmlicher Weise verraten. Ich habe mich deshalb entschlossen, das Schicksal und die Zukunft des Deutschen Reiches und unseres Volkes wieder in die Hand unserer Soldaten zu legen.“) Diese Videofassung wurde über Jahre von der Firma Topic vertrieben und ist heute noch über Amazon oder eBay zu erwerben.
1997 wurde der Film nochmals der FSK vorgelegt und jetzt nur noch ohne Schnittauflage freigegeben, daher mit Altersfreigabe ab 18 Jahren. Diese ungekürzte Fassung, ergänzt noch um 12 Meter der ersten Strophe von „Ich weiß, es wird einmal ein Wunder geschehn“, die bis dahin in allen Videofassungen fehlte. Diese vollständige Version ist hier:
http://depositfiles.com/files/nbfkanrcy
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