Freitag, 28. September 2012

Der verlorene Sohn (1934)


Der verlorene Sohn ist ein im Gebirge, den Alpen, und in der Großstadt, New York City, spielendes Auswandererdrama von Regisseur Luis Trenker aus dem Jahr 1934. Er wurde in den Dolomiten und in den Straßen von New York gedreht.

Tonio Feuersinger, draufgängerischer Sohn einer alten Bauernfamilie, lebt ein wenig abwechslungsreiches Leben in seiner südtiroler Heimat. Bei der Feier nach einem Schirennen, das er zusammen mit zwei Kameraden aus seinem Dorf gewonnen hat, lernt er die amerikanische Millionärstochter Lilian und ihren Vater kennen...

Altersfreigabe    FSK 12

Stab:

Regie    Luis Trenker
Drehbuch    Luis Trenker, Arnold Ulitz, Reinhart Steinbicker
Produktion    Paul Kohner
Musik    Giuseppe Becce
Kamera    Albert Benitz
Reimar Kuntze
Schnitt    Waldemar Gaede
Andrew Marton

Besetzung:

    Luis Trenker: Tonio Feuersinger
    Maria Andergast: Barbl Gudauner
    Marian Marsh: Lilian Williams
    Eduard Köck: Tonios Vater
    Paul Henckels: Lehrer
    Bertl Schultes: Barbls Vater
    Melanie Horeschowsky: Rosina
    Franz Wilhelm Schröder-Schrom: Lilians Vater
    Lore Schützendorf: ein Rauhnachtmädchen
    Jimmie Fox: Tonios amerikanischer Freund
    Emmerich Albert: erster Holzfäller
    Hans Jamnig: zweiter Holzfäller
    Luis Gerold: dritter Holzfäller

Der Film ging unter dem Arbeitstitel Sonnenwend in Planung. Es war die letzte deutsche Produktion der deutschen Dependance der Hollywood-Produktionsfirma Universal Film und zugleich die letzte Produktionstätigkeit des im Deutschen Reich nicht mehr wohlgelittenen Juden Paul Kohner.

Am 1. November 1933 schiffte sich Trenker in Cherbourg mit dem deutschen Linienschiff ‘Bremen‘ nach New York ein, um in den kommenden Wochen mit versteckter Kamera die für Der verlorene Sohn benötigten dokumentarischen Straßenimpressionen aufzunehmen. In beeindruckenden Szenen, die erschütternde Armut und Massenarbeitslosigkeit einfingen, schufen er und sein Kameramann Bilder, die die dramatischen Schattenseiten der USA dokumentierten. Dieser vermeintlich seelenlosen Gesellschaft, deren Werte sich in Trenkers Film ausschließlich nach Dollar und Cent ausrichten, stellt der Regisseur zu Beginn und zum Ende hin traumverloren schöne Bilder winterlich verschneiter und festlich illuminierter Alpenlandschaften entgegen, die wiederum zu insinuieren suchen, dass die vertraute Heimat mit ihren schlichten aber ehrlichen Menschen der (menschlich) kalten Fremde im Großstadtdschungel vorzuziehen sei.

Die Uraufführung von Der verlorene Sohn, der bereits am 29. Juni 1934 die Zensur passiert hatte, fand erst am 6. September 1934 in Stuttgart statt. Die Berliner Erstaufführung war am 3. Oktober 1934.

Der Film erhielt 1934 das Prädikat Künstlerisch besonders wertvoll.

Bei der Biennale in Venedig erhielt der Film 1935 den Pokal des Italienischen Ministeriums für Volkskultur für den „ethisch bedeutendsten Auslandsfilm“.

Die Alliierten Militärregierungen verboten 1945 die Vorführung des Films in Deutschland.

http://depositfiles.com/files/0sbdn5tpo

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