Gerda Maurus
Spione ist ein einflußreicher Agentenfilm von Fritz Lang nach dem Drehbuch von Thea von Harbou. Er hatte am 22. März 1928 in Berlin Premiere.
Handlung:
Die Zentrale einer international aktiven Spionageorganisation, deren Kopf ein Lenin-ähnlicher krimineller Genie ist, hat sich auf Erpressung und den Handel mit geraubten Informationen spezialisiert, Daraufhin setzt Geheimdienstchef Jason seinen Agenten "No. 326" auf den Fall an. Dieser trifft auf Sonja Barranikowa, die ihrerseits geschickt wurde, "No. 326" zu eliminieren. Aber Sonja Barranikowa und "No. 326" verlieben sich ineinander...
Stab:
Regie Fritz Lang
Drehbuch Fritz Lang, Thea von Harbou
Produktion Universum Film AG
Musik Werner Richard Heymann
Kamera Fritz Arno Wagner
Besetzung:
Rudolf Klein-Rogge: Haghi
Gerda Maurus: Sonja Barranikowa
Willy Fritsch: "No. 326"
Paul Hörbiger: Diener von "No. 326"
Craighall Sherry: Geheimdienstchef Jason
Fritz Rasp: Oberst Jellusič
Lupu Pick: Dr. Matsumoto
Hertha von Walther: Lady Leslane
Georg John: Lokführer
Julius Falkenstein: Hotelmanager
Lien Deyers: Kitty
Nachdem Lang mit seiner ausufernden, perfektionistischen Produktionsweise beim monumentalen Metropolis die UFA in die finanzielle Agonie getrieben hatte, war man bei der Ufa ihm gegenüber sehr misstrauisch eingestellt. Viele fragten sich, ob er Deutschland verlassen und Erich Pommer, der mit ihm bis Metropolis als Produzent mehrere Filme hergestellt hatte, in die Vereinigten Staaten folgen würde. Doch Lang gründete die Fritz Lang Film GmbH und schloss mit der Ufa einen Vertrag, dass diese den Vertrieb seiner nächsten Werke übernehmen sollte.
Die Produktion dauerte fünfzehn Wochen bis März 1928, das Budget war verglichen mit Metropolis bescheiden. Die meisten Szenen ereignen sich in Innenräumen und geben Spione im Unterschied zu späteren Beispielen des Genres eine etwas hermetische Atmosphäre; die stärkste Ausnahme davon ist die Sequenz mit dem Zug im Tunnel und der anschließenden Verfolgungsjagd.
Spione war ein kommerzieller Erfolg, die weibliche Hauptdarstellerin Gerda Maurus, deren Schönheit allseits bewundert wurde, ging als neuer Stern auf. Lang hatte sie schon 1924 in Wien entdeckt, wo sie in der Bühnenkleinkunst tätig war und seine Avancen noch abgelehnt hatte. Zur Zeit der Dreharbeiten zu Metropolis kam sie nach Berlin und Lang, mit Drehbuchautorin Thea von Harbou verheiratet, begann mit Maurus eine leidenschaftliche Affäre. Das hinderte ihn allerdings nicht daran, sie beim Dreh von Spione mit der wiederholten Aufnahme einer Szene in Gefahr zu bringen, wo er dicht an ihr vorbei auf eine Glasscheibe scharf schoss. Einigen Zeugen zufolge soll er sie privat öfter geschlagen haben.
Im Film Spione lassen sich nur geringfügige Anleihen bei realen Ereignissen und Personen ausmachen. Eines davon ist, dass Scotland Yard 1926 mit der sowjetischen Handelsvertretung Arcos ein vermeintliches Spionagenest ausgehoben hat. Das Krimi-Meisterwerk ist quasi der Uran späterer James-Bond-Thriller!
Diese sehr gute Version von Spione wurde zwischen 2003 und 2004 von der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung restauriert und dauert 154 Minuten. Als Grundlage diente erhaltenes Filmmaterial aus Filmarchiven in Tschechien, Österreich, Australien, Frankreich und Russland.
http://dfiles.eu/files/hi2peksiv
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