Dienstag, 11. Juni 2013

In Nacht und Eis (1912)


In Nacht und Eis ist ein deutsches Stummfilmdrama von Mime Misu aus dem Jahre 1912. Die Produktion gilt als der erste Film, der die Ereignisse nacherzählt, die in den Morgenstunden des 15. April 1912 zum Untergang der RMS Titanic führten.

Inhalt:

In Totalen und Schwenks wird das Schiff im Hafen von Southampton gezeigt; es folgen Aufnahmen von den an Bord gehenden Passagieren und der Übernahme der Ladung, ferner vom Schließen der Luken und der Ausfahrt aus dem Hafen. Im Folgenden konzentriert sich die Handlung auf die Ehepaare Strauß und Astor, die zuvor schon als reisende »Milliardäre« vorgestellt worden sind. Nachdem durch das Fernglas des Ersten Offiziers der Eisberg ins Blickfeld geraten ist, schildert der Film nicht allein die von Angst und Panik bestimmten Reaktionen auf die Kollision unter Deck: Er »dokumentiert« auch das überlegte Handeln des Kapitäns Smith, der eine ganze Reihe von Passagieren in Sicherheit bringt, ehe er auf die sinkende Titanic zurückkehrt, sowie manch altruistische Heldentat unter den Passagieren.

Wie die Titanic in den Fluten versinkt, sieht man nicht mehr, da die Schlußszenen als verloren gelten.

Stab:

Regie     Mime Misu
Drehbuch     Mime Misu
Produktion     Max Rittberger für Continental-Kunstfilm GmbH (Berlin)
Kamera     Willy Hameister, Emil Schünemann, Viktor Zimmermann

Besetzung:

    Otto Rippert: Der Kapitän
    Ernst Rückert: Der Erste Offizier
    Waldemar Hecker: Der Telegrafist
    Mime Misu

Der Gesamttitel lautete laut Vorspann: In Nacht und Eis. Seedrama. Lebenswahr gestellt nach authentischen Berichten. Die Arbeitstitel lauteten Der Untergang der Titanic bzw. Titanic. Beworben wurde der Film auf einem Plakat mit der reißerischen Zeile „In Nacht und Eis wird das Tagesgespräch der Theaterbesucher sein“.

Bereits Ende April 1912 kündigte die produzierende Continental-Kunstfilm ein "Seedrama" an, das "umfassend die ganze Katastrophe, einschl. des Zusammenstoßes mit dem Eisberge und schwer dramatischer Szenen an Bord" darstellen werde. Die Dreharbeiten fanden Mai/Juni 1912 statt, keine zwei Monate nach den Ereignissen, die zum Untergang der Titanic am 15. April 1912 führten. Die Außenaufnahmen wurden in den Häfen von Hamburg und Cuxhaven gedreht. Das Berliner Tageblatt berichtete in seiner Ausgabe vom 8. Juni 1912 von den Dreharbeiten. Der aus drei Akten (946 Meter) bestehende Film passierte die Filmzensur am 6. Juli 1912.

In Nacht und Eis erlebte seine Erstaufführung am 17. August 1912. Damals wurde er nur wenig beachtet. Nahezu 86 Jahre später wurde der als verschollen geglaubte Film infolge des weltweiten Erfolges von James Camerons Titanic-Film bei einem deutschen Privatsammler wiederentdeckt.

Der bis dahin wenig filmerfahrene Regisseur Mime Misu war ein 24-jähriger Rumäne mit einer weitgehend im Dunkeln befindlichen Vita.

http://dfiles.eu/files/296bp7exr

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen