Samstag, 15. Juni 2013

Das Stahltier (1934)


Das Stahltier ist ein Industriefilm aus dem Jahr 1934. Er wurde im Auftrag der Reichsbahn zum 100. Jahrestag (1935) der ersten deutschen Eisenbahn gedreht.

Handlung:

Der Werkstudent Claaßen absolviert ein Praktikum unter Gleisarbeitern. Es fällt ihm als Intellektuellem zunächst schwer, Kontakt zu den Arbeitern zu finden. Da er sich aber nicht scheut, auch dreckige Arbeiten zu erledigen, sehr viel über die Geschichte der Eisenbahnen weiß und auch seine Begeisterung für die Eisenbahn nicht verbirgt, werden er und die Arbeiter sich zusehends vertrauter. Er erzählt in den Arbeitspausen die Geschichte vom Dampfwagen des Nicholas Cugnot über verschiedene andere Erfinder bis hin zur ersten deutschen Eisenbahn im Jahre 1835.

Zum Schluss der Geschichte muss er auf einer Dampflok der Baureihe 18.5 noch eine Fahrprüfung ablegen...

Stab:

Regie     Willy Zielke
Idee     Willy Zielke
Kamera     Willy Zielke
Produktion     Deutsche Reichsbahn
Musik     Peter Kreuder

Besetzung:

    Aribert Mog: Werkstudent Claaßen
    Max Schreck: Cugnot

Das Stahltier ist ein Industriefilm im expressionistischen Stil. Mit verkanteter Kamera, teilweise atemberaubenden Schnitten, einer von Peter Kreuder hierzu bildgenau komponierten Filmmusik stellt der Film mit seiner spielfilmähnlichen Rahmenhandlung einen Meilenstein der Dokumentation dar.

Für den Film wurden funktionstüchtige Nachbauten der historischen Dampffahrzeuge verwendet. Die Replika der Puffing Billy wurde 1906 beispielsweise für das Deutsche Museum in München gebaut. Als Bahnarbeiter wurden Laiendarsteller eingesetzt.

Nach der Uraufführung 1935 im Rahmen einer geschlossenen Veranstaltung wurde der Film danach noch zur Schulung von Kameraleuten der PK (Propagandakompanie) in geschlossenen Veranstaltungen eingesetzt. Nach dem Krieg war er zunächst verschollen, aber eine Kopie hatte im Besitz von Leni Riefenstahl den Krieg überstanden. Im Auftrag der Deutschen Bundesbahn erstellte Zielke 1954 eine verkürzte Fassung, mit der der Film erstmals öffentlich uraufgeführt wurde. Seither steht er in einer 45-minütigen, d. h. weiter gekürzten, Verleihfassung im 16-mm-Format zur Verfügung. Die Urfassung wurde ebenfalls in das Filmarchiv der Bundesbahn aufgenommen. Erst 1985, im Rahmen der 150-Jahr-Feier der deutschen Eisenbahnen, wurde die Urfassung ein größeres Publikum gezeigt.

Hier ist die komplette Fassung.

http://dfiles.eu/files/g1d2p16fc

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