Freitag, 24. August 2012

Die Feuerzangenbowle (1944)


Bei einer als Rahmenhandlung fungierenden Feuerzangenbowle erzählt sich eine Runde zumeist älterer Herren Geschichten aus ihrer Schulzeit. Der erfolgreiche junge Schriftsteller Dr. Johannes Pfeiffer (Heinz Rühmann) beneidet seine Freunde um den Spaß, den sie in der Schule hatten. Ihm selbst blieb solcher versagt, da er von einem Hauslehrer erzogen wurde. Seine Freunde animieren ihn daraufhin, sich als Schüler zu verkleiden und für ein paar Wochen eine „richtige“ Schule zu besuchen. Die Wahl fällt auf ein Gymnasium in der kleinen Stadt Babenberg...

Der Film spielt in einer „guten alten Zeit“, die nicht genau datiert ist, aber um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert zu verorten ist. Das zeigt sich an den Schülermützen, die zum Drehzeitpunkt schon seit etlichen Jahren abgeschafft waren. Die Kleidung der vorkommenden Personen entspricht der Zeit um 1900. Auch die Uniform eines in einer Szene kurz auftretenden Polizisten mit Pickelhaube spricht für diese Datierung, ferner die Tatsache, dass Pfeiffer am Anfang des Films zu dem Treffen mit seinen Freunden mit einer Kutsche gefahren wird. Das Element Radium, das Pfeiffer den Schülerinnen und Schülern vorzustellen vorgibt, wurde 1898 entdeckt. Das im Direktorenzimmer hängende Bild zeigt dagegen den schon 1888 verstorbenen Deutschen Kaiser Wilhelm I.

Im Januar 1944 versuchte der Reichserziehungsminister Bernhard Rust die Freigabe des Films zu verhindern, mit der Begründung, dass der Film die Autorität der Schule und der Lehrer gefährde, was die schwierige Situation durch den kriegsbedingten Lehrermangel noch erschwere. Rühmann fuhr daraufhin persönlich mit einer Filmkopie für zwei Tage in die Wolfsschanze, wo über Hermann Göring die Meinung Adolf Hitlers zum Film eingeholt wurde. Nach dessen Zustimmung erhielt der für Propaganda zuständige Minister Joseph Goebbels die Anweisung, den Film freizugeben. Die Premiere fand drei Tage nach diesen Vorgängen statt.
Um die jugendlichen Darsteller möglichst lange vor dem Einzug zum Kriegsdienst zu bewahren, verzögerte man die Produktion des Films und einzelne Einstellungen wurden bis zur Perfektion immer wieder gedreht. Doch bereits zum Zeitpunkt der verspäteten Premiere waren einige der Darsteller im Krieg gefallen.

Stab:

Regie     Helmut Weiss
Drehbuch     Heinrich Spoerl
Produktion     Heinz Rühmann
Musik     Werner Bochmann
Kamera     Ewald Daub
Schnitt     Helmuth Schönnenbeck

Besetzung:

    Heinz Rühmann: Dr. Johannes Pfeiffer bzw. Hans Pfeiffer
    Karin Himboldt: Eva Knauer
    Hilde Sessak: Marion
    Erich Ponto: Gymnasialprofessor Crey, genannt Schnauz
    Paul Henckels: Gymnasialprofessor Bömmel
    Hans Leibelt: Direktor Knauer, genannt Zeus
    Lutz Götz: Oberlehrer Dr. Brett
    Egon Vogel: Musiklehrer Fridolin
    Hans Richter: Rosen
    Clemens Hasse: Rudi Knebel
    Rudi Schippel: Luck
    N.N.: Husemann
    Georg-Michael Wagner: Ackermann
    Hedwig Wangel: Haushälterin bei Crey
    Anneliese Würtz: Frau Windscheidt
    Margarete Schön: Frau Direktor Knauer
    Max Gülstorff: Oberschulrat
    Maria Litto: eine Schülerin
    Albert Florath: Mitglied der Bowlenrunde
    Ewald Wenck: Kastellan Kliemke

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