Donnerstag, 5. Dezember 2013

Vampyr (1932, English subtitles)


Sybille Schmitz

Vampyr – Der Traum des Allan Grey ist ein Horrorfilm des dänischen Filmregisseurs Carl Theodor Dreyer, der von April bis Oktober 1930 produziert und am 6. Mai 1932 in Deutschland erstmals aufgeführt wurde. Er basiert lose auf der Novelle Carmilla des irischen Autors Joseph Sheridan Le Fanu.

Handlung:

Allan Grey, der eine geheimnisvolle Ähnlichkeit zu H.P. Lovecraft hat, kehrt in der Nähe der französischen Ortschaft Courtempierre in ein Gasthaus ein. Er erfährt, dass hier unheimliche Ereignisse stattfinden...

Stab:

Regie Carl Theodor Dreyer
Drehbuch Christen Jul
Carl Theodor Dreyer
Produktion Carl Theodor Dreyer
Julian West (Pseudonym von Nicolas de Gunzburg)
Musik Wolfgang Zeller
Kamera Rudolph Maté
Schnitt Paul Falkenberg

Besetzung:

 Julian West: Allan Grey
 Maurice Schutz: Schlossherr
 Rena Mandel: Gisèle
 Sybille Schmitz: Léone
 Albert Bras: Diener

Obwohl Vampyr Carl Theodor Dreyers erster Tonfilm war, enthält er zahlreiche Zwischentitel, teilweise übertrieben körperbetonte Darstellungen und relativ wenig gesprochenen Text.
Die scheinbar simple Handlung und die knappen Dialoge des Films treten jedoch gegenüber der visuellen Aussagekraft in den Hintergrund.
Durch den Einsatz spezieller Kamerafilter (teilweise aus Gaze) und einer ausgefeilten Beleuchtungstechnik (die Außenaufnahmen wurden bei Morgen- bzw. Abenddämmerung gedreht) erzeugte Dreyer eine unheimliche und traumartige Atmosphäre. Die für damalige Verhältnisse bemerkenswerten und innovativen Spezialeffekte (Schatten führen ein reges Eigenleben, Allen sieht sich selbst im Sarg liegen, Szenen laufen rückwärts ab) tragen einen weiteren, wesentlichen Teil zur unheimlichen und surrealen Wirkung des Films bei.
Das Grauen, das Dreyer mit Vampyr erzeugen wollte, beschrieb er einmal mit folgenden Worten: „Stell dir vor, wir sitzen in einem gewöhnlichen Zimmer. Plötzlich erfahren wir, dass sich eine Leiche hinter der Tür befindet. Mit einem Mal hat sich das Zimmer, in dem wir sitzen, völlig verändert: Alles in ihm hat eine neue Bedeutung. Das Licht, die Atmosphäre haben sich verändert, obwohl sie rein physisch dieselben sind. Der Grund ist, dass wir uns verändert haben.“
Bei der Besetzung verzichtete Dreyer größtenteils auf professionelle Schauspieler und griff hauptsächlich auf Laien zurück. Da der Film auf Deutsch gedreht wurde, viele der Akteure diese Sprache jedoch nicht beherrschten, lernten sie ihre Texte phonetisch. Mit dem Geld des adligen Filmenthusiasten Nicolas de Gunzburg wurde Vampyr produziert und dieser trat unter dem Pseudonym Julian West auch in der Hauptrolle auf.
Heute gilt Vampyr als ein früher Klassiker des Horrorgenres und ein Meilenstein der Filmtechnik.

Vampyr war der erste Tonfilm mit Sybille Schmitz in der Hauptrolle. Mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges fand Sybille Schmitz nur noch selten eine Beschäftigung und geriet so zunehmend in den Bann von Schwermut und Sucht. Nach mehreren Klinik-Aufenthalten und misslungenen Suizid-Versuchen tötete sich die Schauspielerin 1955 mit einer Überdosis Schlaftabletten.

http://dfiles.eu/files/6m424l580

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