Sonntag, 22. September 2013

Der Andere (1913)


Der Andere ist ein deutscher Spielfilm von Max Mack aus dem Jahr 1913.

Handlung:

Bei einem abendlichen Treffen in der gehobenen Gesellschaft unterhält sich der Berliner Rechtsanwalt Hallers mit dem Richter Arnoldy über schizophrene Persönlichkeitsstörungen. Er lehnt die Berücksichtigung mildernder Umstände für Angeklagte, die solches von sich behaupten, rundweg ab.
Wenig später erleidet Hallers einen Sturz vom Pferd und wird in der Folge immer wieder von zwanghaften Schlafanfällen heimgesucht, aus denen er als „der Andere“ erwacht. In diesem Zustand ist ihm sein wahres Ich nicht bekannt. Er verkehrt in der Berliner Unterwelt und besucht die Absteige „Zur lahmen Ente“, wo er sich schließlich mit dem Kriminellen Dickert zu einem Einbruch verabredet...

Stab:

Regie Max Mack
Drehbuch Paul Lindau
Produktion Jules Greenbaum für Vitascope G.m.b.H., Berlin
Kamera Hermann Böttger

Besetzung:

 Albert Bassermann: Rechtsanwalt Dr. Hallers
 Emmerich Hanus: Richter Arnoldy
 Nelly Ridon: Arnoldys Schwester Agnes
 Hanni Weisse: Hausmädchen Amalie
 Léon Resemann: Einbrecher Dickert
 Otto Collot: Sanitätsrat Dr. Feldmann
 Willi Lengling: Kriminalkommissar Weigert
 Paul Passarge: Hallers Sekretär Kleinchen

Nach dem Vorbild des französischen Film d’Art versuchten auch Filmproduzenten in Deutschland namhafte Autoren, Theaterschauspieler und -regisseure für den Film zu gewinnen und damit dessen Ansehen zu steigern. Paul Lindau, ein um 1900 bekannter Autor und ehemaliger Intendant des Berliner Deutschen Theaters, schrieb das Drehbuch zu Der Andere nach seinem gleichnamigen Bühnenstück aus dem Jahr 1893. Ohne erkennbaren Grund wurde aus dem Staatsanwalt Hallers und Rechtsanwalt Arnoldy des originalen Schauspiels im Film jedoch ein Rechtsanwalt und ein Richter. Lindau arbeitete 1913 noch für zwei weitere Filme: Max Macks Der letzte Tag und Paul von Woringens Die Landstraße. Auch der Auftritt Albert Bassermanns in Der Andere galt als Sensation, da der Schauspieler und Träger des Iffland-Ringes es zuvor sogar lange Zeit abgelehnt hatte auch nur fotografiert zu werden. Folglich war dieser Film in der Kritik viel diskutiert und wurde als einer der ersten deutschen Stummfilme für künstlerisch ansprechend gehalten. Das zeitgenössische Kinopublikum zeigte jedoch weniger Resonanz, liebte es doch vor allem Komödien mit Asta Nielsen, Henny Porten, Max Linder und anderen. Der in Berlin für die Gesellschaft „Vitascope“ gedrehte Film hatte nach einer Pressevorführung am 21. Januar 1913 schließlich am 31. Januar 1913 im Mozartsaal am Berliner Nollendorfplatz Premiere.
Die Geschichte ist eine Variation des Dr. Jekyll und Mr. Hyde-Stoffes von Robert Louis Stevenson. Die Thematik der Persönlichkeitsspaltung fand im deutschen Stummfilm nach Der Andere in verschiedenen Abwandlungen häufig Verwendung.

Ich habe das sehr gut passende Zweite Klavierkonzert in B-Dur op. 83 von Johannes Brahms als Musik zugefügt.

Bildqualität ist grob, auch ist das Bild bestimmt kleiner als in der Orginalversion.

http://dfiles.eu/files/gr9i91rdq

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