Sonntag, 25. März 2012

Unheimliche Geschichten (1919)


Zu Weihnachten lehnt man sich gern zurück und lauscht den unheimlichsten Geschichten: Wenn die Nacht sich senkt, werden in einem Antiquariat drei auf Wandbilder gemalte finstere Figuren lebendig und entsteigen ihren Bilderrahmen. Der Tod (Conrad Veidt), der Teufel (Reinhold Schünzel) und die Dirne (Anita Berber) beginnen, sich gegenseitig albtraumhaft-poetische wie zutiefst schaurige Geschichten zu erzählen, in denen sie selbst immer andere Rollen innehaben. „Unheimliche Geschichten“ - sind fünf glänzend gespielte, spannende Einakter, die mal von Nacht und Nebel, mal von Geistern und Gespenstern handeln, barocke Villen mit beängstigend engen Räumen zeigen und die Zeit einfrieren.

Richard Oswald war ein ungemein produktiver und provokanter Einzelgänger des deutschen Films: Ein Verkaufsgenie, dessen Filme eine breite Genrevielfalt bedienten, der seine Filme selbst produzierte und seine Drehbücher selbst schrieb. Zwischen 1914 und 1936 wirkte er an 120 Filmen mit, von denen heute leider nur noch wenige erhalten sind. Dieser Umstand und die Abkehr der Filmwissenschaft vom Kanon mögen die Gründe dafür sein, dass Richard Oswald erst in den letzten Jahren einen würdigen Platz in der deutschen Filmgeschichtsschreibung zuerkannt bekam.

Dieser verloren geglaubte Film wurde erst 2009 wieder aufgeführt.

http://uploading.com/files/e133785m/Unheimliche%2BGeschichten-R.Oswald%2B1919.avi/